Die Geschichte von St. Gertrudis

gert (c) St. Christophorus

Die Pfarrei Bockum gibt es seit dem hohen Mittelalter. Wahrscheinlich wurde sie von der Adelsfamilie gegründet, die auf Haus Neuenhoven saß. Der erste Pfarrer ist im 13. Jahrhundert bezeugt.

Von Anfang an war die heilige Gertrudis Pfarrpatronin. Das sich langsam entwickelnde Bauerndorf nannte man oft Gertruden-Bockum, um es von anderen Orten mit dem Namen Bockum zu unterscheiden. Der Pfarrbezirk reichte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein von der Geismühle im Süden bis nach Vennikel im Norden.

Die erste Kirche war wohl eine kleine einschiffige Kapelle, die später vergrößert wurde. Sie stand bereits an dem Platz, an dem sich auch heute noch die Kirche erhebt. Jahrhundertelang wurde sie von Nonnen (Tertiarinnen) mit benutzt, die nebenan ein kleines Kloster hatten (heute Buchartz-Hof).
Im 19. Jahrhundert erwies sich die Kirche als zu klein für die wachsende Bevölkerung. 1857 wurde die alte Kirche abgebrochen und mit dem Bau einer neuen begonnen. Der an der Kölner Dombauhütte tätige Friedrich von Schmidt hatte sie im neugotischen Stil entworfen. Der alte Turm war zunächst stehen geblieben. 1897 riss man auch ihn ab. Der neue Turm, dessen Charakter leider 1967 durch die Verschieferung des achteckigen Aufsatzes empfindlich gestört wurde, war 1899 fertig; er entstand nach Plänen von Josef Kleesattel.

Von der alten Ausstattung des Innenraums ist nicht allzu viel erhalten geblieben; die Fenster wurden in den 50er Jahren von Gustav Fünders geschaffen. 1976 kam es zu einer grundlegenden Neugestaltung des Innenraums durch Heinz Döhmen. So ist die Kirche auch heute noch ein zeitgemäßer Gottesdienstraum für die Gemeinde, die nach der Ausgliederung etlicher Tochterpfarren nur noch den alten Bockumer Ortskern umfasst.