„Im abgelegenen Bruch muß demnächst eine Kirche gebaut werden.“ Diese Idee aus dem Jahre 1910 stammt von Joseph Kayser, dem ersten Pfarrer von St. Anna. Einer seiner Nachfolger, Gustav Sittart, war es auch, der 1953 den Beschluß herbeiführte, eine neue Gemeinde zu gründen. Mit der ausgreifenden Bebauung des Gebiets nordwestlich des Stadtwaldes wuchs die Notwendigkeit und wohl auch das Bedürfnis der Bewohner nach einer eigenen neuen Kirche und Gemeinde.
Zum Namenspatron wählte der Kirchbauverein, der die Entwicklung in der Folgzeit kräftig vorantrieb, im Februar 1956 schließlich den Hl. Hubertus, weil die Gemeinde am Rande des Naturschutzgebietes zwischen Stadtwald und Hülserbruch liegt, und die Verehrung des Hl. Hubertus, des Patrons der Ardennen, auch hier am Niederrhein seit altersher verwurzelt ist.
1958 konnte das Grundstück Nassauerring 309 mit Pfarrhaus und dem alten Pfarrheim (1967 aus einem Pferdestall umgebaut) erworben werden, und 1959 war es dann soweit: Nach nur sieben Monaten Bauzeit wurde die Kirche am 19. Dezember von dem so verdienten Pfarrer Sittart eingeweiht. Heute ist St. Hubertus als „Zeltkirche“ stadtbekannt (Einige Anmerkungen zur Architektur finden Sie hier).
Das wir heute über diese Kirche verfügen, ist ganz besonders der Initiative der ersten Gemeindemitglieder zu verdanken. Die Baukosten in Höhe von DM 150.000 – in den späten 50er Jahren sehr viel Geld – wurden allein von der Gemeinde aufgebracht. Viele Gemeindemitglieder haben damals hohe persönliche finanzielle Risiken auf sich genommen, um den Bau der Kirche gegen alle Widerstände zu ermöglichen.
Die neue Gemeinde entwickelte Dank der Tatkraft ihres ersten Geistlichen, Vikar Anton Palm, und der Aktivität vieler Mitglieder bald ein reges Leben. Etwa 1.700 Gemeindemitglieder waren es anfangs; heute ist die Zahl durch Neuzuzüge auf ca. 2.500 Mitglieder gestiegen.
1963 wird Peter Josef Quirmbach zunächst als Pfarrvikar in St. Hubertus eingeführt. Mittlerweile leitet er unsere Gemeinde seit über 40 Jahren.
Aus einer gewandelten Auffassung der Gemeindeseelsorge und dank der Initiative von Pastor Quirmbach entsteht seit 1963 eine Vielzahl von Kreisen: Familienkreise, eine umfangreiche Jugendarbeit, der Laienhelferkreis und eine vielfältige Bibelarbeit. Die Nachbereitungstreffen der Kommunionkinder werden zur Basis der Kinderkatechese. Viele der damals gegründeten Kreise bestehen bis heute fort, einige sind neu dazu gekommen.
Die späten 60er Jahre sind in der Katholischen Kirche stark geprägt vom 2. Vatikanischen Konzil. In der Folge des Konzils wurde 1968 der Altarraum unserer Kirche umgestaltet. Ebenfalls 1968 sind die Pfarrgemeinden in Deutschland erstmals aufgerufen, einen Pfarrgemeinderat zu wählen, der den Pfarrer in seinen pastoralen Aufgaben unterstützt. Auch dies eine Folge des Konzils.
Noch aus einem weiteren Grund ist das Jahr 1968 für St. Hubertus von entscheidender Bedeutung: Unsere Pfarre wird selbständig. Als Folge der Selbständigkeit wählen die Gemeindemitglieder 1968 zum ersten Mal einen eigenen Kirchenvorstand.
Im Laufe der nächsten Jahre wurde die Kirche immer wieder ergänzt und erweitert: 1979 wurde neben der Kirche auf die besondere Initiative der Kinder unserer Pfarre hin ein Glockenturm gebaut, 1987 erhielt die Kirche eine neue Orgel (die eine alte elektronische Orgel ablöste), 1988 wurde die Sakristei erweitert und zu ihrer heutigen Form umgebaut.
In direkter Nachbarschaft unserer Kirche wurde im September 1971 das pfarreigene Montessori-Kinderhaus eröffnet. Das Kinderhaus war der erste Schritt auf dem Weg zu einem Montessori-Zentrum (www.bmmg.de), zu dem heute auch die bischöflichen Schulen (Grundschule seit 1973, Gesamtschule seit 1977) gehören.
Im Jahr 1990 haben die Gremien der Pfarre erstmals über die Notwendigkeit eines neuen Pfarrheims beraten. Zwei Gründe sprachen dafür, dieses Projekt in Angriff zu nehmen: Bereits damals war absehbar, daß die Gemeinde irgendwann einmal keinen eigenen Priester mehr haben wird. Für diese Zeit erschien eine zentrale Begegnungsstätte in unmittelbarer Kirchenähe für die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde als unverzichtbar. Ein weiterer Grund war die Unzulänglichkeit des alten Pfarrheims am Nassauerring. Es war zu klein, nur schwer zugänglich mit eingeschränkten Parkmöglichkeiten und hätte in absehbarer Zeit unter hohem Kostenaufwand saniert werden müssen.
Nachdem eine Finanzierung des Pfarrheims unter Beteiligung des Bistums in immer weitere Ferne gerückt war, entschied der Kirchenvorstand 1995, die Baukosten in Höhe von DM 1,3 Millionen selbst aufzubringen. Die hohe Spendenbereitschaft in der folgenden Monaten und Jahren zeigte, daß dieser Entschluß von der ganzen Gemeinde mitgetragen wurde. Diese Spendenbereitschaft hat es uns ermöglicht, den Bau des Pfarrheims ohne die Aufnahme von Darlehen zu finanzieren. Das Projekt wurde dann zügig vorangetrieben: Im April 1998 erhielten wir die Baugenehmigung der Stadt Krefeld und des Bistums, im August 1998 erfolgte die Grundsteinlegung, und im Juni 1999 konnten wir unser neues Pfarrheim einweihen. Seit dieser Zeit ist es zu einer zentralen Begegnungsstätte unserer Gemeinde geworden.